Gegenüber einer klassischen Toilette mit Wasserspülung (WC) bietet die Trenntoilette (TC) primär einen großen Vorteil: Sie funktioniert ganz ohne Wasser. Sauberes Trinkwasser ist ein wertvolles Gut, vor allem in den Entwicklungsländern. In Zeiten von Umweltkatastrophen, Klimawandel und Umweltverschmutzung wird sauberes Wasser auch bei uns künftig keine Selbstverständlichkeit mehr sein. Entsprechend achtsam sollten wir mit dieser essentiellen Ressource umgehen.
Unsere Ausscheidungen gelangen, gemeinsam mit dem Spülwasser, in die Kläranlage. Dort wird das Schmutzwasser aufwändig und mit viel Energiebedarf wieder geklärt. Dieser Aufwand wird unnötig, wenn man den Kot und den Urin gar nicht erst in den Wasserkreislauf bringt sondern - am besten - im eigenen Garten als Rohstoff und Dünger verwendet.
Im Vergleich mit einer Chemie-Campingtoilette wird der Unterschied noch offensichtlicher. Anstatt die Kläranlagen mit zusätzlicher Chemie unnötig zu belasten, werden bei einer Trenntoilette keinerlei Zusatzstoffe benötigt und eine giftige Chemikalienlösung fällt erst gar nicht an. Das schont nicht nur die Umwelt sondern auch den Geldbeutel.
Eine Trenntoilette...
Von Natur aus besitzt jedes Säugetier getrennte Ausgänge für Kot und Urin. Im Laufe unserer Zivilisationsgeschichte ging man dazu über, die Ausscheidungen in einer Toilette zusammen zu führen. Der üble Geruch entsteht erst bei Kontakt beider Substanzen - allein das ist schon ein guter Grund, den Urin vom Kot zu trennen und voneinander fern zu halten.
In der Trenntoilette wird der Urin (B) mittels eines Trenneinsatzes automatisch in einen Sammelbehälter abgeleitet. Der Kot (A) fällt einfach durch das Toilettenloch nach unten, in einen Auffangbehälter.
Trockener Kot ist quasi geruchslos, darum sollte man ihn direkt nach dem Toilettengang mit Einstreu abdecken. Das Einstreu bindet die Feuchtigkeit und verhindert üble Gerüche. Außerdem wird das Häufchen optisch aufgewertet. Das wird wichtig, wenn man sich das Klo mit anderen teilt. Als Einstreu eignet sich Rindenmulch, Sägemehl oder Hobelspäne. Getrockneter Kot kann im Auffangbehälter verbleiben, bis dessen Kapazität ausgeschöpft ist.
Urin hingegen zersetzt sich unter der Einwirkung von Bakterien nach wenigen Tagen. Hierbei entsteht Ammoniak mit einem strengen, beißenden Geruch. Darum empfehlen wir, den Urinbehälter einmal täglich und spätestens nach zwei Tagen zu leeren. Mit der Verwendung unseres Geruchsverschlusses, kann man den Urin viel länger im Kanister lagern - aber beim Entleeren wird man mit einem strengen Ammoniak-Geruch leben müssen.
Der getrocknete und mit Einstreu versetzte Kot kann privat im heimischen Gartenkompostiert werden. Hierfür empfehlen wir die Benutzung eines kompostierbaren Folienbeutels im Auffangbehälter. Der gesammelte Urin kann einfach auf den Komposthaufen gegeben werden, da im "flüssigen Gold" jede Menge wertvoller Pflanzennährstoffe wie Kalium, Kalzium, Phosphor und Stickstoff enthalten sind.
Urin kann man außerdem ganz einfach als Flüssigdünger verwenden. Hierfür wird frischer Urin im Verhältnis 1:10 mit Wasser (z.B. aus der Regentonne) vermischt. Dabei verschwindet auch der typische Urin-Geruch. Auf keinen Fall sollte Urin unverdünnt zum Düngen eingesetzt werden, da eine zu hohe Konzentration den Pflanzen wiederum schadet.
Menschliche Ausscheidungen dürfen laut geltendem Recht derzeit nicht in der Biotonne entsorgt werden. Darum muss der Kotbeutel in den Hausmüll entsorgt werden, wenn das Selbstkompostieren nicht möglich ist. In diesem Fall kann ruhigen Gewissens auf einen kompostierbaren Folienbeutel verzichtet werden.